7. und letzter Tag in Marokko

7. und letzter Tag
Heute hab ich richtig gut bis zum ersten Rufen des Mullah und der üblichen Hähne ab 5:30 Uhr geschlafen. Eine leichte Seebrise von etwa 0,5 ktn hat für ein angenehmes Schlafklima gesorgt. Die Frage des Morgens ist: Gehe ich jetzt noch mal ins Wasser und bekomme gleich die kleine Tonpackung in der ziemlich braunen Suppe oder gehe ich einfach frühstücken und nachher nur meine Rechnung beim Surf-Club bezahlen?

Die Schaumkronen sind zwar schon wieder weiß aber nichts desto trotz ist das Wasser weiterhin ziemlich braun. Also frühstücke ich ein letzes Mal im Hotel, dafür jedoch auf der Dachterrasse, mit herrlichem Blick auf die Mogadorinseln und die Bucht.

Ein letztes Mal nutze ich die Wifi-Area der Surf-Station und bezahle meine Aussenstände mit Yasmin´s Kreditkarte – stimmt so! Wieder im Hotel muss ich noch packen – aber wie hab ich denn beim Hinflug die Ryanair- gerechte Gewichtsverteilung zwischen Handgepäck und Koffer hinbekommen? Im Nachhinein ist das egal. Natürlich ist der Koffer genau ein halbes Kilo zu schwer und das Handgepäck dem entsprechend zu leicht. Das war der Check-In Tante aber ziemlich egal.

 

Die Reise nach Marrakesh findet in einem alten S-Klasse- Überlandtaxi statt. Da es aber auf dem Hinweg nicht geklappt hat, bin ich mir nicht zu schade Felix anzurufen – jetzt habe ich ja seine Nummer – nur um zeitgleich die Ankunft des Taxis mitzubekommen. Natürlich ist der Fahrer über 25 Minuten zu spät. Ich glaube das gehört hier einfach zum guten Ton. Dieser Benz würde allein schon wegen der Steinschläge in der Windschutzscheibe in Deutschland durch den TÜV fallen. Hier schnurrt der auf Gas umgerüstete Reihensechser mit Automatik auch nach (mindestens) 315.000 km zumindest bis 90km/h ohne Mucken, danach fängt der Wandler an zu pfeifen und es riecht nach heißem Getriebeöl. Egal, der Fahrer braust die neue vierspurig ausgebaute Überlandstraße mit 120km/h runter. Erst ab dem Autobahnabzweiger nach Casablanca wird die Straße um zwei Spuren enger und wegen tatsächlich stattfindender Radarkontrollen fährt er jetzt die vorgeschriebenen 60 – 80 Sachen.

Wir kommen insgesamt gut nach Marrakesh und zum Flughafen. Entweder war der Verkehr in Marrakesh um die Mittagszeit einfach ruhiger oder ich habe mich auch einfach an das ganze Gewusel im Verkehr gewöhnt. Ich gebe dem Fahrer für die gute Fahrt noch 20 Dh – was ihn jedoch nicht davon abhält mir einen Kofferkuli andrehen zu wollen. Ich lehne dankend ab. Mein einziges Ziel ist jetzt dringend auf die klimatisierte Toilette im Flughafen zu kommen. Wer viel trinkt muss eben auch wieder viel los werden und da will ich vorher nicht über Bakschisch diskutieren.

 

In der Abflughalle treffe ich auch die Würzburger wieder, was das auf´s Klo gehen und Essen kaufen deutlich erleichtert. Meine letzten Dirhams gehen für die Klofrau und einen kleinen aber guten Becher Café noir drauf. Wie schon gesagt, Gepäckaufgabe war entspannt und nachdem ich auch schon meine Ausreise-/Boardingkarte ausgefüllt habe kann ich ungehindert in die Flugsteig-Area kommen.

Dass ich bei der Security Kontrolle durchfalle aber nicht mal kontrolliert wird weshalb ich den Alarm ausgelöst habe beruhigt nicht unbedingt. Da kann der ganze Flughafen noch so schön nach ISO zertifiziert sein… in meinem schwarzen Brillensäckchen hätte auch was anderes als die Gopro sein können.

Hinter der Security und der Passkontrolle ist dann schon die Euro-Zone erreicht. Na prima, aber habe ich nicht eben meine Kartensammlung und vielleicht auch mein europäisches Bargeld im jetzt aufgegebenen Koffer gehabt? Zu meiner Beruhigung durchsuche ich die vielen Taschen der Trecking-Hose später mit Erfolg! Also kaufe ich für stolze 7€ eine große Flasche marokkanischen Wassers und ein Schinkenbaguette, hoffentlich ohne Killergrün. Die Würzburger haben es in Marrakesh am letzten Abend dann doch noch geschafft, sich den „Magen“ zu verderben und erfolgreich Speisen aus allen natürlichen Öffnungen loszuwerden – lecker! Tja und während ich diese letzten paar Zeilen hier schreibe sitze ich schon im Flieger und warte auf unseren „Abflug-Slot“, die vom Tower zugewiesene Abflugzeit.

Am Ende lässt sich diese Reise nicht pauschal als gut oder schlecht (Windausbeute) zusammenfassen. Das primäre Ziel der Reise Marokko kennen zu lernen und hier und da auch ein bisschen hinter die Kulissen gucken zu dürfen ist vollends gelungen. Allein schon die gesehenen Landstriche sind unwahrscheinlich abwechslungsreich. Die einheimischen Leute sind überwiegend freundlich aber es hat auch unfreundliche Gesten gegeben. Das Gefühl einer wirklichen Gefährdung oder Fremdenfeindlichkeit hat es nicht gegeben. Die Stadt Essaouira ist nicht umsonst Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die landesübliche Küche ist lecker und bis auf eine Ausnahme gut verträglich. Das lokale Preisniveau, auch in der touristisch geprägten Zone der Medina, ist als günstig zu bezeichnen. Auch nach einer Woche gibt es hier noch eine Menge zu entdecken. Die Bucht von Essaouira kann ein tolles Surf-/ Windsurf-/ und Kiterevier sein. In der weiteren Umgebung z.B. per Stadtbus, für den Spottpreis von 6 Dh, ist mit Sidi Kaouki ein weiterer super Wassersport-Spot erreichbar.

Sportlich gesehen hat es für zwei Tage Windsport, zwei Tage Wellensport ein Tag Auszeit und jeweils einen An- und Abreisetag gereicht. Es hat alle erdenklichen Wetterlagen von kräftigen Regenschauern bis tropischer Hitze gegeben und nur an einem Tag ist es minimal langweilig gewesen, bevor ich mit dem SUPen begonnen habe.

 

Danke Afrika und Essaouira und Ensh´allah vielleicht irgendwann ein mal wieder.

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