Unterkunft in Essaouira und SUP die erste

Das Hotelzimmer:
Durch eine Kritik bei Tripadvisor schon vorgewarnt hatte ich keine großen Ansprüche an das Zimmer. Mit seinen geschätzt 9m² ist es für einen Alleinreisenden nicht zu klein. Der Platz wird gut vom ca. 1,60m breiten und nicht ganz 2m langem Bett eingenommen. Separat ist ein Bad mit Waschbecken, europäischem Klo und Dusche vorhanden. Ein Segen wenigstens kein von mir befürchtetes Hock- und Plumpsklo! Die Ausstattung ist einfach (Plastik) und nicht mehr ganz neu. Durch die kleinen Abmessungen kann man sich entweder auf dem Klo sitzend oder mit dem Kopf über dem Waschbecken und Duschschlauch in der Hand, die Haare waschen. Alternativ steht man mitten im kleinen Bad kann sich abduschen und gleichzeitig das ganze unter Wasser setzen. Wer hier für den lokal geforderten Zimmerpreis von ca. 15€ pro Tag mehr verlangt reist mit falschen Vorstellungen nach Afrika. Die Standards sind niedriger, das Leben einfacher und dafür die Leute offener und hilfbereiter.

 

Tag 2:

Der Wind hält leider was die Vorhersage vorausgesagt hat und ist am Vormittag gänzlich eingeschlafen. Macht auch nichts nachdem ich mit der Würzburger Crew gestern in der Medina abends noch essen war und die Kite-Session gestern ordentlich anstrengend war ist mir eine Erholungspause heute nur recht. Leider gibt´s im Haus keine Internetverbindung, dafür bekomme ich den Tip den Rechner mit an den Strand zu nehmen und dort in einem der Cafes über Wifi ins Netz zu gelangen. Der Tip und die Verbindung neben der Surf-Station sind gut, also werden erst mal Emails gecheckt. Die Wettervorhersage hätte ich mir sparen sollen, kein Wind bis Samstag! Zumindest ist der Swellforecast mit bis zu 12sec so, dass an Wellenreiten gedacht werden kann. Die Essaouira Bucht ist durch die Mogadorinseln leider ziemlich gut vor Swell geschützt aber am Südende gibt´s schon bis schulterhohe Brandung. OK denke ich mir dann geht´s jetzt zum Stand Up Paddlesurf. Ein grundsätzliches Verständnis vom Wellenreiten und ausreichend Gleichgewichtssinn habe ich – denke ich zumindest. Umso größer muss der Spaß für die Einheimischen gewesen sein als ich mich krampfhaft versuche stehend mit dem Brett und Paddel fortzubewegen. Es fühlt sich eigentlich ganz sicher an - bis die erste Welle von vorn kommt, die größer als Knöchelhoch ist: Dann kommt auf einmal Bewegung in das ganze System. Erst geht´s im Wasser bergauf, was als solches schon nicht gewohnt erscheint, um dann das Brett abzubremsen und je nach Größe der Welle auch noch unter den Füßen nach hinten wegzuziehen. Schon liege ich im Wasser. Es fehlt einfach das stabilisierende Element zum Festhalten, um diese Gegenbewegung auszugleichen. Nach einigen Versuchen kniee ich mich hin und komme ziemlich gut auch über knie- bzw. hüfthohe Brecher ohne gleich wieder vom Brett getrennt zu werden. Jetzt habe ich erst einmal Zeit zu verschnaufen aber schon kommt die zweite Erfahrung: Wie dreht man denn dieses 11ft Monster? Ich versuche es erst einmal mit Paddelzug auf der einen und Gegenzug auf der anderen Seite, der Erfolg stellt sich ziemlich gemächlich ein, allerdings gilt es hier durch den langen Wendekreis ziemlich viele Brecher auszubalancieren oder eben neu auf´s Brett zu kommen. Technik Nummer Zwei geht zwar schneller ist aber auch anspruchsvoller für´s Gleichgewicht: Hinterer Fuß deutlich in Richtung Heck und dann außen ein paar kräftige Paddelschläge gefolgt von einem kleinem Eiertanz, um das hergestellte Ungleichgewicht wieder auszugleichen. Der Spruch zur Einweisung von Rashid hat sich also als wahr erwiesen: Don´t try to catch the waves in the beginning! Bei meinen ersten Versuchen flutscht mit entweder das Brett unter den Füßen weg oder ich kriege den Winkel zur Welle nicht hin und gehe hoffnungslos „Over the falls“. Die ganzen Aktionen sind aber ziemlich ungefährlich, da der Untergrund sandig ist und auch jetzt praktisch keine Unterströmung besteht. Einfach Paddel zur Seite und schön vom Brett trennen – fertig! Zu guter Letzt ist mir dann doch ein erstaunlich langer Wellenritt von ca. 100m auf einem hüfthohen Roller gelungen. Zum Schluss setzt leider noch der Wind ein, der beim SUP echt eine Spaßbremse ist. Ich kann paddeln wie ein Weltmeister aber der Wind drückt mich einfach zurück in die andere Richtung. Also wieder hinknien und mit reduziertem Windwiderstand heimwärts. Zusammenfassend kann ich sagen, SUP ist eine lustige Alternative zum Wellenreiten, insgesamt habe ich´s mir aber einfacher vorgestellt. Außerdem habe ich einen tierischen Muskelkater am Bauch.

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